20 Jahre RAL Gütezeichen Au pair: Jubiläum in Bonn mit Gästen aus aller Welt

Am 7. November 2025 feierte die Gütegemeinschaft Au pair das 20-jährige Bestehen des RAL Gütezeichens Au pair

Am Freitag, dem 7. November, feierte die Gütegemeinschaft Au pair das 20-jährige Bestehen des RAL Gütezeichens Au pair. Der Festakt fand im Tagungsbereich des RAL Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. in Bonn statt. Neben den Mitgliedsagenturen, Freunden und Wegbegleitern waren auch Vertreter der beteiligten Bundesbehörden, darunter das Familienministerium, das Auswärtige Amt und die Bundesagentur für Arbeit, eingeladen.

Qualität, Sicherheit und Transparenz seit zwei Jahrzehnten
Die Gütegemeinschaft Au pair steht seit 20 Jahren für Qualität und hohe Standards im deutschen Au-pair-Programm. Sie wurde im Jahr 2004 mit rund 100 Agenturen ins Leben gerufen, um Au-pairs und Gastfamilien mehr Sicherheit und wertvolle kulturelle Erfahrungen zu bieten.
Joachim Hauser, der die Aufnahme der Gütegemeinschaft in das RAL-System damals prüfte und begleitete, erinnert daran, dass die Initiative auf Wunsch des Familienministeriums und des IJAB entstand – als Reaktion auf Missstände, die nach der Abschaffung der Agenturpflicht aufgetreten waren. Das Ziel bestand darin, eine verlässliche und zertifizierte Anlaufstelle zu schaffen, an die sich sowohl Gastfamilien als auch Au-pairs vertrauensvoll wenden können. Damit wurde die Grundlage für Qualität, Transparenz und Fairness im Au-pair-Programm gelegt.
Nachdem das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) seine Förderung nach zehn Jahren eingestellt hatte, wurde die Geschäftsstelle der Gütegemeinschaft Au pair beim Calypso Verlag angesiedelt. Auch nach der Verlagerung in den privatwirtschaftlichen Bereich sind Verantwortung und Qualität unverändert hoch geblieben. Die Mitgliedsagenturen tragen seither die Kosten für die regelmäßige Überprüfung ihrer Leistungsfähigkeit und Seriosität nach den strengen RAL-Vorgaben selbst.

Gäste aus aller Welt
Zur Jubiläumsfeier reisten die unabhängigen Prüferinnen der ersten Stunde, der internationale Verband IAPA International Au Pair Association sowie knapp zwei Dutzend Au-pairs aus Ruanda, Madagaskar, Mosambik, Indien, der Mongolei, Tadschikistan und Kolumbien an. Ihre betreuenden Agenturen hatten sie zu einer Panoramaschifffahrt von Bonn nach Königswinter eingeladen, die bei strahlendem Sonnenschein zu einem besonderen Highlight wurde.

Herausforderungen und Ausblick
In den Vorträgen wurde deutlich: Das älteste Kulturaustauschprogramm steht vor großen Herausforderungen. Die jüngste Umfrage des Calypso Verlags zeigt einen Mangel an Au-pairs, verursacht durch komplizierte Visaverfahren, wechselnde Herkunftsländer und hohe Sprachkurskosten. Der Vorstand fordert daher einheitliche Visa-Standards und die Anerkennung des Au-pair-Programms als Bildungs- und Austauschformat. „Nur durch gemeinsames Handeln von Politik und zertifizierten Agenturen können wir dieses wertvolle Programm sichern und weiterentwickeln“, so Michael Zubke.

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